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Teal and Orange - Tutorial by Foto Koch Terobesarts alias Markus Igel
Lesezeit: 6 Minuten - 04. Oktober 2024 - von Markus Igel

Schnappschuss 69: Tutorial Teal & Orange

Aus dem neuen Schnappschuss: "Orange"

Der Teal & Orange-Look ist seit vielen Jahren ein beliebter Stil, der sich durch den Kontrast zwischen den komplementären warmen und blaugrünen Farbtönen auszeichnet. Wie dieser Look in der Bildbearbeitung erzeugt werden kann, möchten wir euch in diesem Beitrag gern anhand eines Beispiels einmal zeigen.

Teal and Orange - Aufnahme aus Japan Osaka - Dotonbori

Warum ist der Teal & Orange-Look so beliebt?

  • Komplementärfarben: Teal bedeutet etwa soviel wie Blaugrün und geht in die Richtung Türkis oder Cyan. Dem liegt Orange im Farbkreis beinahe gegenüber, so dass sich diese Farbbereiche gegenseitig verstärken und einen starken visuellen Kontrast erzeugen.
  • Hauttöne: Die meisten Hauttöne liegen im Bereich von Orange und Rot. Durch den Einsatz von Teal als Kontrastfarbe werden die Hauttöne hervorgehoben ohne unnatürlich zu wirken. Dies macht die Protagonisten im Bild klarer und auffälliger.
  • Nachtfotografie: Besonders bekannt ist der Teal & Orange-Look vor allem durch Bilder von Nachtaufnahmen in beleuchteten Städten. Hier lassen sich die verschiedenen Lichtquellen (Neon-Werbung, Straßenbeleuchtung, Mondlicht etc.) in der Nachbearbeitung recht einfach in die gewünschten Farbbereiche ziehen.
  • Kinematographischer Look: Der Teal & Orange-Look verleiht Fotos und Filmen einen cineastischen Stil, der häufig in Actionfilmen, Dramen und Abenteuerfilmen verwendet wird, um Emotionen zu intensivieren.

Tutorial 1

 

Tutorial 1 - Raw Ausgangsbild
Tutorial 1 - Entwicklung am Farbmischer
Tutorial 1 - Entwicklung mit der Kalibrierung
Tutorial 1 - Anpassung des Weißabgleichs
Tutorial 1 - Finale Anpassungen mit dem Color Grading

Umsetzung in der Bildbearbeitung

In der Nachbearbeitung wird dieser Look oft durch eine Farbkorrektur und Farbgrading erreicht:

  • Höhenlichter und Mitteltöne werden in Richtung Orange verschoben.

  • Schatten und dunkle Bereiche werden in Richtung Türkis oder Cyan verschoben.

Ein Teal & Orange-Bild funktioniert gerade dann sehr gut, wenn man viele Schattenflächen hat, in denen die Farbe mehr in das Türkis/Cyan verschoben werden kann. Hilfreich ist es, darauf zu achten, dass ein echtes Orange im Motiv existiert, um die Farben nicht zu sehr in diesen Bereich schieben zu müssen.

Teal und Orange unterscheidet sich im Look und in der Wirkung stark. Abhängig davon, ob es in dunklen oder hellen Bildern verwendet wird. In hellen Aufnahmen geht es in die Richtung des berühmten Stils von Wes Andersons, z. B. im Film Asteroid City.

Tutorial 2

Tutorial 2 - Raw Ausgangsbild
Tutorial 2 - Entwicklung am Farbmischer
Tutorial 2 - Entwicklung mit der Luminanz Maske
Tutorial 2 - Entwicklung mit der Kalibrierung

Welche Möglichkeiten gibt es, um Farben zu beeinflussen?

In Adobe Lightroom gibt es viele Wege die Farben in einem Bild zu beeinflussen, doch wie so oft können viele Wege nach Rom führen. Viele Tools bieten in verschiedenen Situationen die perfekte Lösung und können evtl. in anderen auch einfach gar nicht funktionieren. Dafür ist es wichtig zu verstehen wie die verschiedenen Tools funktionieren und wie sich der Regler auf dein Bild auswirkt.

Kameraeinstellungen

Hier lässt sich die Farbe durch die folgenden 2 Faktoren beeinflussen:

  • Weißabgleich - Kalt und Warm
  • Farbton - Grün und Lila

Gradationskurve

Die Gradationskurve kann das Ganze sehr großflächig beeinflussen. So werden hier die Farben über den Helligkeitsbereich angesteuert und je Farbkanal, steuert man immer die Farbe des Kanals und welcher dieser gegenüber liegt. Setzt man jetzt Punkte auf der Linie, welche von den Schatten (links) nach rechts zu den Lichtern geht, kann man die Farben innerhalb dessen Tonwerte verschieben:

  • Rot-Kanal: Rot und Türkis
  • Grün-Kanal: Grün und Magenta
  • Blau-Kanal: Blau und Gelb

Farbmischer

Der Farbmischer bietet maximale Vielfalt, denn erlaubt er es, die Farben im Bild gezielt anzusteuern und diese entsprechend zu verschieben, oder anders gesagt zu korrigieren. Das ganze passiert im Farbraum: HSL, welcher für Hue / Saturation / Luminanz steht, was viele Optionen bietet; Wie das Schieben der Farben innerhalb eines gewissen Spektrums, welche anschließend über die Sättigung und die Luminanz noch weiter verschoben werden können.

Color-Grading

Hier bietet Adobe Lightroom, die Möglichkeit in einem definierten Luminanzbereich Farbe in die Bereiche zu mischen. Hier wirken sich schon kleine / feine Verschiebungen auf dem Rad abseits der Mitte auf die Farben im Bild aus, weswegen man hier sehr bedacht und genau arbeiten sollte. Denn den Übergang zw. den Luminanzen bestimmst du mit dem Regler Überblenden.

Kalibrierung

Sie ist die grobe Variante des Farbmischers und geht auf die 3 Pixelfarben, der Sensorebene. So lassen sich sehr umfangreich die Farben korrigieren bzw. verschieben. Gerade das Tool wird gerne von Anfängern verwendet oder Resellern von Presets, welche bestimmte Instagram Looks verkaufen. Es ist ein sehr mächtiges Tool, welches mit dem Farbmischer zusammen eine gute Möglichkeit bietet einen Farblook in seine Bilder zu etablieren.

Masken

Mittlerweile ist es einfach ein sehr mächtiges Tool, mit dem es sich gezielt anpassen lässt. Besonders spannend sind hier: Luminanzmasken, welche bspw. wenn man die Lichter markiert es auch noch erlaubt diese etwas mehr ins Gelb zu verschieben, durch den Weißabgleich innerhalb der Maske. So lässt sich auch der Farbbereich mit der Pipette selektieren und dann im Anschluss den Farbton verschieben. 

weitere Infos und mehr Werke des Künstlers:

Markus Igel
Instagram: @terobesarts
Webseite: www.terobesarts.de

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