
Die vielseitigste LUMIX aller Zeiten! Panasonic LUMIX S1R II
Die neue Panasonic LUMIX S1R II ist die vielseitigste LUMIX Kamera aller Zeiten! Wir durften die Neuheit vorab einmal testen und verraten euch in diesem Blogbeitrag mit Video, was uns an der neuen S1R Mark II so begeistert und warum sie die Lumix S5 II als unsere liebste LUMIX-Kamera ablöst.
Bezüglich des Designs und der Bauweise bleibt Panasonic bei der S1R II Altbewährtem treu und setzt wie immer auf eine extrem robuste Bauweise. Das Aluminium-Druckgussgehäuse ist gegen Staub, Spritzwasser und jetzt auch gegen Frost geschützt – perfekt für alle, die auch unter schwierigen Bedingungen fotografieren und filmen möchten.
Optisch erinnert die Kamera stark an die S5 II und S5IIX, von denen Panasonic auch tatsächlich sehr viel übernommen hat. Der Body ist fast genauso groß wie der der S5 II, nur etwas tiefer. Außerdem gibt es in der Bedienung einige Unterschiede, zu denen wir aber später noch kommen. Verglichen mit der alten S1R, hat Panasonic die Abmessungen deutlich geschrumpft: Die neue Kamera ist rund 20 % kleiner und leichter – also ein echter Fortschritt in Sachen Ergonomie.


Panasonic LUMIX S1R II
- Panasonic Lumix DC-S1R II
- Vollformatkamera
- 44 Megapixel
- 4K 120p Voller Sensor
- 8K Open Gate
- Lock Schalter & Taste für Buttons & Einstellräder
- Raw Video Intern bis 6K
- 32 Bit Float Recording mit XLR2 Adapter
- 178 MP Highres aus der Hand
- Anschluss L-Mount
Ein besonderes Upgrade gibt es am Moduswahlrad: Statt der drei Custom-Modi der S1R oder S5 II stehen jetzt fünf individuell speicherbare Modi zur Verfügung. Damit lässt sich die Kamera noch flexibler an verschiedene Einsatzbereiche anpassen. Für noch mehr Kontrolle gibt es einen Foto-Video-Schalter, der separate Einstellungen für beide Modi ermöglicht, sowie einen Lock-Hebel, mit dem sich alle Tasten sperren lassen - ideal, um ungewollte Änderungen während eines Shootings zu verhindern.


Beim Sucher setzt Panasonic auf einen hochauflösenden 5,76-Megapixel OLED-EVF, der ein scharfes und kontrastreiches Bild liefert. Dazu kommt ein voll bewegliches Klapp- und Schwenkdisplay mit 1,84 Millionen Bildpunkten – ein Mechanismus, den wir so bereits von der GH7 kennen und deutlich besser finden, da er in allen Situationen einen guten Blickwinkel auf das Display ermöglicht.
Für alle, die längere Shootings planen, gibt es den optionalen Batteriegriff DMW-BG2, der nicht nur die Akkulaufzeit verdoppelt, sondern auch für eine noch bessere Ergonomie sorgt. Der Akku selbst stammt aus der S5 II, was praktisch ist für alle, die bereits Zubehör aus dieser Serie besitzen.


Aber schauen wir uns einmal an, was in dem Gehäuse steckt!
Panasonic verbaut in der neuen S1R II einen brandneuen 44,3-Megapixel-Vollformatsensor, der ohne Tiefpassfilter auskommt und für ein besonders natürliches, hochauflösendes Rendering sowie eine exzellente Farbwiedergabe sorgt. Dank des breiten Dynamikumfangs von bis zu 14 Stufen sind Details in Lichtern und Schatten sichtbar.
Worüber wir uns hier noch freuen, ist die Funktion, den Carbon-Verschluss bspw. beim Objektivwechsel zum Schutz des Sensors vor Staub und Dreck dauerhaft zu schließen. Diese Funktion hat in den letzten Panasonic Kameras nämlich gefehlt.
Die ISO-Werte reichen hier übrigens von 80 bis 51.200 (erweitert sogar 40–102.400), was die Kamera extrem flexibel für verschiedene Lichtverhältnisse macht. Gepaart mit dem neuen Prozessor mit L²-Technologie, der speziell darauf ausgelegt ist, den hochauflösenden Sensor so lichtstark wie möglich auszulesen und zu verarbeiten, ist das ein wirklich leistungsstarkes Gesamtpaket.

Durch den neuen Sensor liefert die Kamera die bisher schnellsten Serienbildraten der LUMIX S-Serie: Bis zu 40 Bilder pro Sekunde im AFC/AFS-Modus – und das ohne Blackout im Sucher! Der Puffer fasst im RAW mehr als 70 Bilder und in JPEG sogar über 80. Eine weitere spannende Funktion ist an der Stelle der Preburst-Modus. Hier beginnt die Kamera mit der Aufnahme, bevor der Auslöser tatsächlich gedrückt wird. Dabei kann der Nutzer zwischen 0,5-, 1,0- oder 1,5-Sekunden-Pre-Burst-Einstellungen wählen – perfekt für Momente mit unerwarteten Bewegungen.
Beim Thema Serienbildgeschwindigkeiten möchten wir aber das Thema RAWs nochmal aufgreifen: Auch wenn die Kamera 14 Bit RAWs abspeichern kann, geht das bei Serienaufnahmen nur in ausgewählten Geschwindigkeiten und Modi. Im elektronischen Verschluss sind “nur” 12 Bit RAWs möglich; man muss hierfür also den mechanischen oder den kombinierten Shutter im High oder High+ Modus nutzen.

Die neue S1R II hebt sich vor allem auch durch ihre beeindruckenden Video-Funktionen ab. Zum ersten Mal ermöglicht Panasonic 8K-Aufnahmen in 17:9 und 16:9 mit 14 Blendenstufen Dynamikumfang bei 30p in 10 Bit V-Log. Noch spannender: Ein zukünftiges Firmware-Update, das voraussichtlich noch dieses Jahr kostenlos verfügbar ist, wird 8K Aufnahmen in Open Gate ermöglichen!
Aufnahmen in 6K Open Gate bei 30p sind allerdings jetzt schon möglich. Das Open Gate Videoformat ist eines der Features, die Panasonic sehr zuverlässig in die meisten neuen Kameras integriert. Mit “Open Gate” ist die Aufnahme der gesamten Sensorfläche gemeint. Im Falle der S1R II wird also statt eines 16:9 Crop der ganze Vollformatsensor in seinem 3:2 Seitenverhältnis aufgezeichnet. Das gibt uns die Flexibilität, das Bild in der Nachbearbeitung flexibler in andere Formate wie 16:9, 1:1 oder auch 9:16 zu schneiden und gleichzeitig die höchstmögliche Auflösung nutzen zu können. Dazu kommt die Funktion, alle möglichen Formate als Frameguides auf dem Display anzuzeigen, um direkt beim Dreh schon auf die verschiedenen Formate achten zu können.
Intern kann die Kamera Videos in 5.8K mit ProRes, ProRes HQ oder sogar ProRes RAW aufzeichnen – entweder auf CFexpress-B-Karten oder per USB-SSD. Bei 4K sind bis zu 120 Bilder pro Sekunde mit 10 Bit Farbtiefe möglich, in diesem Fall allerdings mit leichtem Crop.

Alle Aufnahmeformate und Framerates findet ihr auch in dieser Übersicht:

Kamera Basics - Was sind Videocodecs?
Außerdem solltet ihr unbedingt auch einen Blick auf unseren Livestream zur S1R II werfen, in dem wir noch einmal ausführlich alle Details zur Kamera besprechen und all eure Fragen beantworten.
Bei der hohen Auflösung stellt man sich natürlich immer eine wichtige Frage: Wie schnell wird der Sensor da denn überhaupt ausgelesen? Die gute Nachricht ist hier ganz klar: Die Rolling Shutter-Performance der S1R II ist beeindruckend! Oft ist sie sogar besser als die der S5 II!
Die neuen Videofunktionen eröffnen auch spannende Workflows: Wer direkt für die Postproduktion arbeitet, wird sich über die Frame.io-Integration freuen – inklusive Proxy Recording für schnelle Vorschauen und Zusammenarbeit im Team. Zudem bietet die Kamera professionelle Funktionen wie False Color zur präzisen Belichtungsmessung und das Cinelike A2 Farbprofil, das stark an Rec.709 angelehnt ist.
Aber auch der Body der Kamera ist für Video-Workflows ausgelegt: Alle Klappen der Kamera sind einzeln zu öffnen, sodass man gezielt auf die jeweiligen Anschlüsse zugreifen kann. Ein integrierter Lüfter sorgt für aktive Kühlung, selbst bei langen 8K-Aufnahmen. Für professionelle Setups gibt es nun vorne und hinten dimmbare und ausschaltbare Tally-Lichter.
Und da bei Videoaufnahmen auch ein guter Ton besonders wichtig ist, hat die neue S1R II auch 32-Bit-Floating-Point Audio mit an Board. Also ein digitales Audioformat, das eine extrem hohe Dynamik und Präzision bei der Audioaufnahme und -wiedergabe ermöglicht. Das sorgt nicht nur für qualitativ extrem hochwertige Aufnahmen, sondern auch für riesige Flexibilität in der Nachbearbeitung.
Aber auch für Fotografen gibt es hier eine wichtige Integration: Dank der Capture One-Kompatibilität lässt sich die Kamera nämlich nahtlos in professionelle Foto-Sets integrieren.
Mit der Echtzeit-LUT-Unterstützung kann bereits bei der Aufnahme ein bestimmter Look angewandt werden, sogar in Verbindung mit der LUMIX LAB App. Mehr Infos zu dieser App findet ihr in unserem Blogbeitrag zur S9.
Und wo wir schon einmal bei Apps sind, gibt es mit der neuen LUMIX Flow App noch eine weitere App mit einigen zusätzlichen Features, die dich von der Idee bis zum Schnitt begleitet: Sie erlaubt die Kombination aus Skripterstellung, Story-Board Funktionen, Editing und Aufnahme, was besonders für Creator spannend ist. Über die FLOW App kann man aber auch sein Smartphone oder Tablet über USB-C als externen Monitor an der Kamera verwenden, was super ist, denn wir haben alle schon ein gutes Display in der Hosentasche!

Ein richtig großes Update hat bei der S1R II der IBIS spendiert bekommen! Der interne Bildstabilisator schafft jetzt nämlich bis zu 8 Stufen in Kombination mit dem digitalen Active I.S.. Wir haben hier also ein State of the Art Bildstabilisierungs-System, das gerade sowohl für Fotos, als auch beim Filmen eine wichtige Funktion ist. Gerade bei der hohen Auflösung kann das in schwierigen Lichtverhältnissen für scharfe Bilder sorgen.
Spannend ist aber, dass Panasonic hier einen extra Stabilisierungs-Modus für anamorphe Objektive integriert hat, der sich etwas anders in den Randbereichen verhält, um das entzerrte Bild zu optimieren. Das geht allerdings nur im Videomodus, nicht beim Fotografieren. Klar: Es verwenden wenige Nutzer anamorphe Objektive zum Fotografieren, aber es gibt tatsächlich keinen Grund, das nicht dafür auch freizuschalten. Das gilt übrigens auch für den Desqueeze!
Sowohl für Foto-, als auch für Videografen besonders wichtig ist der Autofokus. Das Autofokussystem basiert, wie auch bereits bei der S5 II, auf einem Phasen-Hybrid-AF mit 779 Messpunkten. Unterstützt durch KI-basierte Motiverkennung sorgt es für eine zuverlässige und präzise Fokussierung. Auch die Motiverkennung ist hier auf dem aktuellsten Stand der Technik und erkennt von Personen bis zu Flugzeugen alles was wir uns hier wünschen. Auch Motorräder sind als Motiverkennung mit dabei und wie bei Autos, Zügen und Flugzeugen, kann hier auch zwischen dem gesamten Motiv oder nur dem Helm bzw. der Front unterschieden werden..
Was der S1R II zur Autofokus-Perfektion noch fehlt, ist der automatische Wechsel zwischen Motivarten, wie wir es von Flaggschiffen anderer Hersteller, wie z. B. Canon oder Sony kennen.
Ansonsten gibt es zum Autofokus nicht mehr allzuviel zu sagen, aber es ist schön zu sehen, welche großen Fortschritte Panasonic in Bezug auf das Autofokussystem in den letzten Jahren gemacht hat. Auch die Updatepolitik finden wir hier sehr löblich, denn die Motiverkennung für Motorrad und Flugzeug wurde vor kurzem erst per Firmwareupdate auf die S5 II gebracht.
Kommen wir zu einem Fazit: Mit der LUMIX S1R II bringt Panasonic eine Kamera auf den Markt, die sowohl für Foto- als auch für Videografen extrem spannend ist. Die Kombination aus hochauflösendem Sensor, extrem schneller Bildverarbeitung und innovativen Videofunktionen macht sie zu einem echten Allrounder - und das auch noch zu einem wirklich fairen Preis.
Die Zielgruppe der S1R II sind ganz klar professionelle Fotografen und Filmemacher, die höchste Qualität und maximale Flexibilität benötigen. Dank ihrer robusten Bauweise, dem leistungsstarken Autofokus und der hohen Bildqualität ist sie perfekt für ambitionierte Kreative, die keine Kompromisse eingehen möchten. Auch Hybrid-Shooter, die sowohl fotografieren als auch filmen möchten, profitieren von der durchdachten Bedienung und den umfassenden Features der Kamera.